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Felix Paul Greve
WANDERUNGEN
Munich 1902
e-Edition by Gaby Divay
© January 2007
 
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of Wanderungen

Wanderungen II
Wir
zogen, da der Sonne Strahl entglommen,
Am frühen Morgen aus ins Hügelland.
Du hattest still den steilen Pfad erklommen,
An den Erinnrung dich und Trauer band.
Und da wir auf der Klippen Höhen standen,
Sahst du mich träumend wie aus Fernen an;
Ich fühlte deiner Seele heimlich Branden
Und schwieg, wie ichs den ganzen Weg gethan.
Du nahmest langsam meine bleichen Hände,
Ich spürte zitternd ihren leichten Druck.
Dann flog dein Aug hinunter zum Gelände
Des Stroms, der ruhig seine Ufer schlug.
Und fremder sah, doch freudiger dein Auge,
Und deine Lippe zuckte leis und sprach:
Du gabst den Trost mir, der mir einzig tauge,
Denn wortlos fühlte deine Seele nach.
Wanderungen 6 , p. 19 |

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to cite this e-Edition: |
Greve, Felix Paul. Wanderungen (Feb.
1902). e-Edition, Gaby Divay. Winnipeg: UM Archives & Special
Collections, ©2007.
pEd/1wan/
Accessed ddmmmyyyy [ex: 20sep2007] |
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