
Wanderungen V
Den Blick hinaus aufs weite Land gewendet,
Stehst auf dem Hügel du beruhigt schon.
Die Stunde kam, die dir den Trost gespendet,
Der deines Suchens, deiner Hoffnung Lohn.
Zu deinen Füssen liegt entrollt die Ebne,
Und fern am Rande schläft das glatte Meer,
Und über alles hin schweift der ergebne,
Der stille Blick, der einst von Sehnsucht schwer
Die Zeit gesucht, die alle träumend ahnen,
Da leicht den Göttern wie den Menschen floss
Das Leben, da auf glatten Unschuldsbahnen
Der Strom des Leidens niemals sich ergoss.
Nun liegt es hinter dir, das längst Entschwundne,
Nun wendest du den Geist nicht mehr zurück,
Nun ist es dein, das mühevoll gefundne,
Das frohe, grosse, ach, so schwere Glück.
Wanderungen 9 , p. 22 |

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