Tagszeiten III
Grüss ich dich wieder
mit der Sonne Sinken,
Von der ich auszog, Stadt der stolzen Türme?
Giebst du ein Dach mir, das den Wandrer schirme,
Indes die Fluren Nacht und Dunkel trinken?
Es stirbt der Tag in unruhvollen Gluten;
Gespenstern gleich sich bleiche Nebel senken,
Den feuchten Grund der Wiesen zu ertränken;
Der Wolken letzte tief am Rand verbluten.
Da seh ich unten Licht um Licht entzündet;
Schon streicht die Nacht um die verschlossnen Mauern,
Doch wendet sie, da sie das Thor nicht findet,
Sich wieder ab mit höhnischem Bedauern;
Sie wendet sich, sie regt den blassen Flügel,
Und hebt sich fort zum nahen Totenhügel,
Und hockt dort nieder, bis im Flammenmeere
Ihr Feind, das Licht, den Eintritt nicht mehr wehre.
Wanderungen 12, p. 25
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