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Fanny Essler
POEMS
1904/5
e-Edition by Gaby Divay
© January 2007
How to cite this e-Edition
of Fanny Essler's Poems
Gedichte:
II.
von
Fanny Essler
Abends geh ich in den Garten,
Wo die fremden Blumen blühen,
Wo der große Teich sich breitet,
In dem letzte Gluten glühen,
Während in den blanken Blättern
Riesenhohen Gummibaumes
Schon der blasse Mondstreif gaukelt
Wie das Bildnis eines Traumes.
Die Papyrusstauden ragen
Starr und schlank in schwere Düfte,
Blaugepanzerte Libellen
Ziehn durch violette Lüfte.
Wasserrosen, rot wie Herzblut,
Wasserrosen, geisterbleiche,
Schlafen auf dem stillen Wasser
In dem großen, runden Teiche.
Und sie schlafen, und sie träumen
Reglos mit halboffenem Munde,
Ihrer Stengel grüne Schlangen
Wirren sich auf glattem Grunde.
Schneller bleicht das letzte Glühen
Und der Mond kommt aus den Zweigen, Mit dem feinen blassen Bogen
Blaue Dunkelheiten steigen,
Neigen sich auf Teich und Rosen -
Lange Schattenarme streichen,
Nächtig sinken hin die roten,
Bleicher heben sich die bleichen.
Die
Freistatt, 6 (1904), p. 700/1 |
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How
to cite this e-Edition: |
Essler, Fanny. POEMS,
1904/5. e-Edition by Gaby Divay. Winnipeg: UM Archives & Special
Collections, ©2007.
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Accessed ddmmmyyyy [ex: 20sep2007] |
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