Felix Paul Greve
WANDERUNGEN

Munich 1902

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e-Edition by Gaby Divay
© January 2007

Cäsarische Zeit I.[1] In Purpur prangen eure Marmorhallen, Ihr lehnt gelassen auf den seidnen Thronen, Zu euren Füssen knieen die Vasallen, Und Ost und West entrichten ihre Frohnen. Ihr lacht der Thoren, die des Glaubens hüten, Und lacht der Schwärmer, die des Glückes warten, Der Grübler, die verborgne Weisheit brüten, Der Siedler im verlassnen Unschuldsgarten. Ihr schlürfet kühl mit wählerischer Lippe Vom Trank des Lebens, den Verzückung reichte; Doch hinter euch steht hoch mit ehrner Hippe Der Greis, vor dem der Zeiten Glut erbleichte. Er schreibt - ihr schäkert leicht mit frechen Frillen -- In Flammenschrift, unsichtbar eitlen Schauern, Des Schicksals ewig vorgeschriebnen Willen Trotz Purpur und Gepräng auf Wand und Mauern. Wanderungen 2 , p. 11