Felix Paul Greve's Wanderungen
Munich: February 1902



Felix Paul Greve
WANDERUNGEN

Munich 1902
e-Edition by Gaby Divay
© January 2007

University of Manitoba Libraries
FPG & FrL Collections
University of Manitoba Archives


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Wanderungen III

W
as ist es, das uns in der Scheidestunde[4]
An diesen Blick auf Strom und Hügel bannt?
Was, das aus dieser Thäler ernster Runde
Im Schweigen uns den Arm entgegenspannt?

Die Sonne sinkt,
[5] die Wolken stehn in Flammen,
Aus grünen Tiefen eine Stimme raunt:
[6]
Was zögert ihr? Im Meer der Zeit;
entschwammen
Die Stunden längst, die ihr[7] noch müd bestaunt.

Seht hin, schon senken sich die Nebelschatten,
Seht hin, schon schwindet all die bunte Pracht,
Seht, wie sich Licht und Finsternis
[8] begatten,
Sie zeugen die geheimnistrunkne Nacht.

Geht schweigend!
[9] Geht! Was soll das matte Zaudern?
Ihr schwindet auch, wie dieser Tag entschwand!...
[10]
Wir stehn noch immer, stehn im grossen Schaudern,
Ich fühl in meiner deine kalte Hand.

Wanderungen 7, p. 20




How to cite this e-Edition:
Greve, Felix Paul. Wanderungen (Feb. 1902). e-Edition, Gaby Divay. Winnipeg: UM Archives & Special Collections, ©2007.
pEd/1wan/
Accessed ddmmmyyyy [ex: 20sep2007]


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